Stützmauern am Stützberg,© Gabriel Ammon, Aura.
Im traditionellen Wegbau waren Stützmauern eine feste Grösse. Bis zum Aufkommen von Zement und Beton war es üblich, wo nötig ohne Bindemittel (Mörtel) verfestigte Trockenmauern zu errichten. Das Handwerk wird seiner kulturlandschaftlichen Bedeutung wegen heute wieder stärker gefördert, durch Kurse für Freiwillige und finanzielle Beiträge für Landschaftsqualität.
Der Weg von der Mutterkirche in Emmetten zu den Höfen von Herggis und Schwybogen sei oft «ungangbar und mit Lebensgefahr verbunden», wird zu Beginn des 19. Jahrhunderts in schriftlichen Quellen geklagt. Wohl sind solche Klagen mit der nötigen Vorsicht zu bewerten, denn es entspricht einer historischen Konstante, dass überall und immer wieder darüber geklagt wurde, wie schlecht der Zustand der Wege sei und dass er nirgends so schlecht sei, wie gerade am eigenen Ort. Doch ist davon auszugehen, dass die Querung des Stützbergs aufgrund der topografischen Begebenheiten in der Tat nicht einfach war und bauliche Massnahmen benötigte. Ab wann, von wem und über welche Zeitspanne am Stützberg Wegbau betrieben wurde, lässt sich nicht eruieren. Auf jeden Fall waren aufwändige Felsbearbeitungen und der Aufbau von trocken gemauerten Stützmauern nötig, um ein ausreichendes Wegtrassee zu erhalten.
© Mattli Hunger
Transport und Wegunterhalt lagen in vormoderner Zeit oft in den Händen von Bauern mit Grossvieh. Im Gegensatz zum Wegunterhalt, zu dem jeder Dorfgenosse verpflichtet wurde, war für die Bauern der Gütertransport mithilfe ihrer Zugtiere eine freiwillige und oft hochwillkommene Möglichkeit zum Nebenerwerb.
Im steilen Gelände des Stützberges war der Wegunterhalt stets ein aufwendiges Unterfangen und oft ungenügend, weshalb die Bewohner der dortigen Höfe eher im urnerischen Seelisberg die Kirche besuchten als in ihrer Kirchgemeinde Emmetten. Kirchwege gehörten ebenso wie Marktwege zu den ersten Wegverbindungen, die in der vormodernen, von der bäuerlichen Wirtschaft geprägten Landschaft entstanden. Die leicht gebauten bäuerlichen Fuhrwerke, gezogen von Kühen und Ochsen, konnten auch sehr enge und schlecht ausgebaute Wege befahren und waren damit hervorragend für den vormodernen Gütertransport geeignet.