spinner

POI 35: Schiltgrat

Tourismusgeschichte

Auf dem Weg zum Titlis 1898. © Staatsarchiv Nidwalden

×

Alpinismus

Ab 1850 suchten sport- und naturbegeisterte Touristen in den Alpen neue Herausforderungen abseits der gemütlichen Sommerfrische, wie sie in den luxuriösen Hotels bisher üblich war. Der Trend zum Bergsteigen und Skifahren sowie anderen Outdoor-Sportarten machte die Schweiz zum «Playground of Europe».

Mit der Entdeckung des Alpinismus um 1850 vollzog sich ein Wandel in der Wahrnehmung der Alpen. Ganz besonders gefördert wurde diese Entwicklung von sportbegeisterten Touristen aus der englischen Oberschicht. Leslie Stephen, Mitbegründer des englischen Alpenclubs, bezeichnete die Schweizer Alpenwelt als «Playground of Europe», die es mit Sportsgeist zu erobern galt. Ein imperialistischer Zug ist einer solchen Haltung nicht ganz abzusprechen. Für die Alpinisten der ersten Stunde verkörperte die Herausforderung am Berg auch die Möglichkeit zum Ausbruch aus einem überreglementierten und gelangweilten Alltag.

  • Vertiefungstext Tourismusgeschichte (109 KB)

Agrargeschichte

Fachstelle für Archäologie Nidwalden: Rekonstruktion der Pfahlbausiedlung im 4. Jahrtausend v.Chr. © Joe Rohrer.

×

Die Pfahlbausiedlung von Kehrsiten NW

Am Fusse des Bürgenstocks, am Rande des heutigen Dorfes Kehrsiten, entdeckten Taucher 2003 Pfähle und Scherben. Die weitere Untersuchung entpuppte sich als Sensation, konnten doch die Überreste einer neusteinzeitlichen Pfahlbausiedlung freigelegt und wertvolle Einblicke in das Leben der bisher einzig bekannten Fundstätte am Vierwaldstättersee gewonnen werden.

Wie die archäologischen Befunde belegen, wurde in der Siedlung Ackerbau betrieben, die zahlreichen Knochen von Rotwild und Steinböcken bezeugen die Jagd im weiteren Umland. Vermutlich lebten die Menschen hier sehr abgeschieden, Kontakte mit der Ferne hatten sie aber trotzdem, wie ein Stück Silex (Feuerstein) zeigt, das man hier gefunden hat: es stammt aus der Nähe von Dijon im heutigen Ostfrankreich. Die Überreste des Dorfes liegen rund 7 m unter der heutigen Wasseroberfläche, was einerseits auf ein Abrutschen der Uferplatte und andererseits auf die generelle Hebung des Seespiegels nach dem Bau des Luzerner Reusswehrs zurück zu führen ist. Die einzige bekannte Pfahlbausiedlung am Vierwaldstättersee bleibt heute als Weltkulturerbe der UNESCO mit der Welt verbunden.

  • Vertiefungstext Agrargeschichte (134 KB)