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POI 21: Luzern-Schiffländte

Tourismusgeschichte

Inserat Reisebüro, in: Adressbuch der Stadt Luzern, 1901.

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Der Vierwaldstättersee als touristische Ursprungslandschaft

Naturschönheiten, Geschichtsträchtigkeit, gute Erreichbarkeit und ein früher Ausbau der Transport- und Hotelinfrastruktur machten die Region Zentralschweiz im Laufe des 19. Jahrhunderts neben der Genferseeregion und dem Berner Oberland zur führenden Tourismusregion der Schweiz mit einer internationalen Ausstrahlung.

Der Vierwaldstättersee «ist wegen seines pitoresken, romantischen, grossen und schauerlichen Karackters, und der grossen Mannigfaltigkeit in den Nüanzierungen desselben einer der interessantesten Seen der Schweitz», umschrieb 1793 ein Reiseführer den See als wichtigste Sehenswürdigkeit der Zentralschweiz. Hundert Jahre später waren technische Errungenschaften wie Eisenbahn, Dampfschifffahrt und Bergbahnen hinzu gekommen, so dass der Vierwaldstättersee «nicht nur der centralste und grossartigste, sondern auch der besuchteste aller Schweizer Seen» wurde und selbst «das gefeierte Berner Oberland […] mit den romantischen Waldstätten nicht mehr concurrieren» könne.

Als die nach Genf zweite Filiale errichtete die Firma Thos. Cook & Son in der Fremdenverkehrsstadt Luzern im Jahre 1884 das erste Reisebüro der Stadt.

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Agrargeschichte

Stadtarchiv Luzern

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Transitmarkt Luzern

Die Fotografie vom Güterumschlag am Schwanenplatz um 1855 dokumentiert die Bedeutung, welche Luzern seit dem 13. Jahrhundert als Drehscheibe im internationalen Handel zwischen Nord und Süd hatte. Bis zum Bau der Gotthardbahn verlief ein Grossteil des Gotthardtransits über Luzern und den Vierwaldstättersee.

Luzern hatte früh einen täglichen Markt, wo Bauern der Umgebung Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte zum Kauf anboten. Die Obrigkeit kontrollierte Angebot und Preise scharf, um die Versorgung der städtischen Bevölkerung jederzeit zu sichern. Im 15. Jahrhundert entwickelten sich die Jahrmärkte Luzerns zu grossen Messen, an denen Vieh und Käse exportiert und Getreide und Salz importiert wurden. Jeweils im September fand in Luzern ein grosser Viehmarkt statt. Danach wurde das Vieh mit grossen Nauen nach Flüelen verschifft und über den Gotthard nach Locarno und Oberitalien getrieben.

  • Vertiefungstext Agrargeschichte (133 KB)