Emil Goetz ©Denkmalpflege Luzern
Das Grandhotel du Parc in Vitznau galt bei seiner Eröffnung 1903 als eines der schönsten Hotels der Schweiz und wurde zum Vorbild für Hotelbauten in ganz Europa. Seine Lage ausserhalb des Dorfes Vitznau versinnbildlicht die soziale Distanz zwischen reichen Hotelgästen und einheimischer Bevölkerung.
Für Anton Bon war das Parkhotel in Vitznau die Vervollständigung seines Hotelimperiums, das vom Hotel First auf der Rigi über den Vitznauerhof in Vitznau bis zum Suvretta House in St. Moritz reichte. Der als Schlosshotel konzipierte Neubau in bester Aussichtslage am See erzielte nicht nur in Architekturkreisen europaweite Wirkung. Die den Hotelgästen vorbehaltenen Promenaden und Sportanlagen sowie die räumliche Distanz zum Dorf machten das Hotel zum künstlichen Paradies der gutbetuchten Fremden, welche die einheimische Bevölkerung nur als Hotelangestellte, Bergführer oder Träger wahrnahmen.
Emil Goetz © Denkmalpflege Luzern
Die Kulturlandschaft rund um den Vierwaldstättersee steht seit Mitte des 20. Jahrhunderts unter dem Druck verschiedenster Nutzungsansprüche. Zersiedelung und der Ausbau von Verkehrsinfrastrukturen bedrängen auch an den Rigihängen die extensive Landwirtschaft und mit ihr die Qualität einer offenen Landschaft.
Als Folge des landwirtschaftlichen Strukturwandels haben die einst landschaftsprägenden Obstgärten sowie Trocken- und Magerwiesen entlang des Vierwaldstättersees einer intensiven Graslandwirtschaft Platz gemacht. Parallel dazu bewirkten die Nachfrage nach attraktiven und gut erreichbaren Wohnlagen sowie die Zunahme der Parahotellerie eine starke Zersiedelung der Landschaft. Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft, Siedlungsentwicklung und den Freizeit- und Erholungsbedürfnissen der Gesellschaft sowie ein steigender Druck auf ufernahe Gebiete und exponierte Hanglagen sind die Folgen dieser Entwicklung.