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Route 99
Weg der Schweiz

Die Geschichte

Auf dem Weg der Schweiz wanderst du durch die Heimat von Wilhelm Tell. Unterwegs triffst du Zeugen der Geschichte und begegnest
Helden-Mythen. Du kannst dich mit verschiedenen Schweiz-Bildern auseinandersetzen und dein eigenes Bild der Schweiz neu entdecken.

Rütli - das stille Gelände am See

Das Rütli gilt als Gründungsstätte der Schweiz. Auf einer Waldlichtung, leicht erhöht über dem Urnersee vis-à-vis von Brunnen und den beiden Mythen sowie zu Füssen von Seelisberg, sollen sich die Vertreter der Urkantone 1291 den Rütlibund geschworen haben, welcher das gemeinsame Vorgehen gegen die fremden Vögte in ihren Tälern festlegte. «Wir wollen sein ein Volk von Brüdern, uns nicht trennen in Not und Gefahr!».

Im Laufe der Jahre wurde das Rütli zum «Nationalheiligtum». Um die Rütliwiese vor Hotelbauprojekten zu schützen, wurde es mit Hilfe einer Geldsammlung von Schulkindern 1859 erworben und dem Bund geschenkt, mit der Auflage, die Rütliwiese nie zu verbauen.

Sein historischer Symbolgehalt hat grosse Ausstrahlungskraft. Das Rütli war immer wieder Ort der Zusammenkunft in Zeiten der Gefahr. So besammelte General Guisan am 25. Juli 1940 die gesamte Schweizer Armeespitze zum Rütlirapport. Seit 1860 findet alljährlich am Mittwoch vor Martini das traditionelle Rütlischiessen und seit 1891 am 1. August die Bundesfeier zum Nationalfeiertag der Schweiz statt.

Der Besuch auf dem Rütli war für viele hohe Gäste aus dem Ausland bis in die heutige Zeit der Höhepunkte eines Besuchs der Schweiz. So besuchte der Märchenkönig Ludwig aus Bayern mehrmals das Rütli. 1980 fuhr die Königin von England mit dem Dampfschiff zum Rütli.

Heute ist das Rütli «das stille Gelände am See» mit einem leistungsfähigen Gastronomiebetrieb, den drei Quellen, der Rütliwiese und Picknickplätzen. Das Rütli ist autofrei und kann nur mit dem Schiff oder zu Fuss auf dem «Weg der Schweiz» ab Seelisberg oder Treib (1 Std.) erreicht werden.

Schillerstein - im Andenken an Friedrich Schiller

Am Eingang zum Urnersee ragt ein fast 40 Meter hoher Felsbrocken in den See hinaus.

Der Mythenstein wurde um einen Drittel gekürzt und 1859, im Andenken an den 100. Geburtstag von Friedrich Schiller, der 1804 in Weimar das Drama «Wilhelm Tell» uraufgeführt hatte, als Naturdenkmal in Schillerstein umbenannt. Seither trägt er die Innschrift «Dem Sänger Tells / F. Schiller / Die Urkantone / 1859».

Der Schillerstein ist vom Land her nicht zugänglich. Einen eindrücklichen Blick auf den Schillerstein erhalten Sie auf der Schifffahrt von Brunnen zum Rütli.

Haus zur Treib

Um vor dem stürmischen Südwind im Urnersee, dem Föhn, Schutz zu haben, war an der Treib schon früh ein Schutzhafen entstanden.

1482 wurde zum ersten Mal auch das Haus zur Treib erwähnt. In diesem Haus hielt die fünfortige Eidgenossenschaft 72 Tagsatzungen ab. Noch heute ist die Tagsatzungsstube ein Bestandteil vom Haus zur Treib, welches als Gasthaus öffentlich zugänglich ist. Das Haus wurde immer wieder im gleichen Stil erneuert, letztmals 1982. Das Haus ist erreichbar mit Schiff, Treib-Seelisberg-Bahn und dem Auto ab Seelisberg.

Schlösschen Beroldingen

Das Schlösschen steht am alten Saumweg von Luzern über Seelisberg nach Altdorf, direkt am südlichen Dorfende von Seelisberg am «Weg der Schweiz».

Das Schlösschen ist urkundlich zum ersten Mal um 1500 erwähnt und ist Stammsitz des Adelsgeschlechtes der Beroldinger, welche über Jahrezehnte eine führende Rolle über die Talschaft von Uri hinaus hatten. Das Schlösschen ist kein Festung, vielmehr ein schön anmutender Landsitz mit herrlicher Sicht auf den Urnersee und das Reusstal.

Bemerkens- und sehenswert ist vor allem die angebaute Kapelle von 1545, welche dem heiligen Laurentius geweiht ist. Der Flügelaltar und das Chorgitter sowie die Rokokostukkaturen an der Decke sind ein Besuch wert.

Das Schlösschen Beroldingen ist zu Fuss ab dem Seelisberger Oberdorf (Postautohaltestelle Tanzplatz) in rund 30 Minuten erreichbar.

Pater Alberik Zwyssig - Komponist der Nationalhymne

Direkt vor der Kirche von Bauen steht das Denkmal von Pater Alberik Zwyssig. Er ist in diesem südlich anmutenden Dorf am Urnersee 1808 geboren.

Pater Alberik Zwyssig ist der Komponist der Schweizer Nationalhymne «Trittst im Morgenrot daher».

Bauen ist erreichbar mit dem Schiff oder mit dem Auto auf der Seestrasse ab Flüelen über Seedorf und Isleten.

Schlösschen A Pro

Der malerische, von einem Wassergraben umgebene Landsitz wurde 1555 bis 1562 im Auftrag des einflussreichen Hauptmanns Peter A Pro erbaut. Die Architektur des Schlosses vermengt stilistische Anleihen an die Spätgotik und die Renaissance.

Im Innern, das heute als Restaurant dient, haben sich in den Sälen Renaissance-Kassettendecken, zum Teil auch Wandtäfelungen und alte Türgerichte, sowie ein Turmofen erhalten. Im grünen Saal, der als Trauungszimmer genutzt wird, befinden sich Wandbilder mit Szenen aus dem alten Testament aus der Zeit um 1686. Im Gang des Erdgeschosses werden Fresken aufbewahrt, die aus der zweiten Tellskapelle stammen.

Tellskapelle

An dieser Stelle des Urnersees soll sich Wilhelm Tell mit einem rettenden Sprung aus dem Boot des Landvogts Gesslers gerettet haben.

Bereits 1388 wurde hier eine Kapelle erbaut.1879/80 wurde die heutige Kapelle erbaut, welche mit vier herrlichen Fresken des Basler Malers Ernst Stückelberg ausgeschmückt sind und «den Rütlischwur», «den Apfelschuss», «den Tellsprung» und «Gesslers Tod in der Hohlen Gasse» zeigen. Jeden Freitag nach dem Auffahrtstag findet die Urner Landeswallfahrt mit dem Schiff zur Tellskapelle statt.

Der Märchenkönig Ludwig II von Bayern wollte hier einen grossen Tell im Wasser aufstellen, der den Tellsprung symbolisieren sollte und so gross war, dass sogar die grossen Dampfschiff zwischen seinen Füssen hätten durchfahren können (ähnlich dem Koloss von Rhodos).

Oberhalb der Tellskapelle befindet sich seit 2001 das grösste Glockenspiel der Schweiz, welches zu jeder vollen Stunde eine der zahlreichen Melodien erklingen lässt.

Die Tellskapelle ist mit dem Schiff erreichbar oder zu Fuss ab dem Parkplatz vom Hotel Tellsplatte, direkt an der Axenstrasse gelegen.

Bundeskapelle von Brunnen

Nachdem sich das Gelübde von 1291 auf der Rütliwiese zwischen den drei Urkantonen Uri, Schwyz und Unterwalden in der Schlacht von Morgarten bewährt hatte, erneuerten diese das Gelübde des Bundes gegen fremde Vögte im Jahr 1315 in Brunnen.

Von nun an nannten sich die drei Talschaft «Eidgenossen». Die Dorfkapelle von Brunnen, welche auch Bundeskapelle genannt wird, steht genau an dem Ort, wo dieser Schwur statt gefunden haben soll.

Die Bundeskapelle liegt in unmittelbarer Nähe der Schiff- und Busstation Brunnen und ist vom Bahnhof aus in rund 7 Minunten in südlicher Richtung direkt an der Hauptstrasse zu finden.

Die Kantone

Der Weg der Schweiz ist unterteilt in 26 Kantonsabschnitte. Ihre Reihenfolge ergibt sich durch den Eintritt der Kantone in den Bund. Die Länge der Kantonsabschnitte wiederum richtet sich nach der kantonalen Bevölkerungszahl von 1991. Jede Person erhielt damals symbolisch 5 Millimeter.